Fachlich abgestützte Informationen zu sexueller Gesundheit. Schwangerschaftsverhütung Die Sterilisation (Unterbindung)

Die Sterilisation (Unterbindung)

1 Die Sterilisation der Frau (Unterbindung)

Die Sterilisation ist für Frauen, die keine Kinder mehr haben können oder möchten.

Meistens erfolgt die Sterilisation, indem die Eileiter durchtrennt oder mittels Hitze verschweisst (Elektrokoagulation) oder durch kleine Kunststoff-Clips verschlossen werden. Es können auch Mikroimplantate in die Eileiter eingesetzt werden. So wird die Begegnung der Eizelle mit den Spermien, d.h. die Befruchtung, verunmöglicht.

Dieser chirurgische Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt. Die Mikroimplantate können mit einer Lokalanästhesie eingesetzt werden.

1 Eingriffsstellen

2 Eileiter
3 Eierstock (Ovar)
4 Gebärmutter (Uterus)
5 Scheide (Vagina)

  • Die Sterilisation ist sofort wirksam beim Unterbinden der Eileiter und den Kunststoff-Clips. Beim Einsetzen von Mikroimplantaten braucht es 3 Monate, bis die Sterilisation wirkt.
  • Das Sexualleben der Frau bleibt unverändert. Die Hormonproduktion sowie die Menstruation (Periode) bleiben unbeeinflusst.
  • Die Sterilisation ist kaum rückgängig zu machen und muss deshalb als endgültig betrachtet werden.

In der Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit und Familienplanung kann sich die Frau/das Paar zu einem solchen Entscheid beraten lassen.

Wie für jede andere Verhütungsmethode empfehlen wir Ihnen, sich zusätzlich mit einem Kondom vor sexuell übertragbaren Infektionen und HIV/Aids zu schützen.

2 Die Sterilisation des Mannes (Unterbindung, Vasektomie)

Die Sterilisation ist für Männer, die keine Kinder mehr haben können oder möchten.

Bei der Sterilisation werden beide Samenleiter unterbrochen. Im Samenerguss (Ejakulat) befinden sich also keine Samenzellen (Spermien) mehr.

Dieser Eingriff kann ambulant und in Lokalanästhesie durchgeführt werden. Er dauert ca 15–20 Minuten.

1 Durchtrennen und Abbinden der Samenleiter

2 Harnblase
3 Samenleiter
4 Prostata
5 Penis (Glied)
6 Hoden

  • Der Eingriff ist nicht sofort wirksam. Ein Verhütungsmittel muss angewendet werden, bis eine ärztliche Kontrolle das Fehlen von Spermien im Samenerguss (Ejakulat) bestätigt (nach etwa 20 Samenergüssen).
  • Die Erektion (Steifwerden des Penis) und die Menge des Samenergusses (Ejakulat) bleiben nach der Sterilisation unverändert.
  • Die Vasektomie ist als endgültiger Eingriff zu verstehen, denn sie kann nur in seltenen Fällen rückgängig gemacht werden.

2013, SEXUELLE GESUNDHEIT SCHWEIZ, Schweizerische Stiftung für sexuelle und reproduktive Gesundheit; ALECSS Association suisse latine des spécialistes en santé sexuelle, Éducation – Formation – Conseil; faseg, Fachverband sexuelle Gesundheit in Beratung und Bildung

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